Im Verlaufe der Turniergeschichte des Cups ist sehr viel geschehen. Begonnen hat alles im Neusser Stadion an der Jahnstrasse. Mit dem Wachstum des Turniers begann die Suche nach geeigneten Sportanlagen für die Ausrichtung. Gefunden wurde die Ludwig Wolker-Anlage und später aufgrund des Umbaus dieser Anlage die Sportstätte in Neuss-Weissenberg.

So kamen im Zeitablauf sehr viele bekannte Vereine aus dem In- und Ausland nach Neuss. Insgesamt waren es bisher 39 Profivereine aus 16 Ländern. Bei der Klasse des jeweiligen Teilnehmerfeldes blieb es nicht aus, dass in Neuss schon viele Jugendspieler ihren Auftritt hatten, die heute Nationalspieler sind.

Der Begründer des Wettbewerbs hat sich schon oft gefragt, ob sich die Mühen gelohnt haben und ob Neuss der geeignete Standort ist. Die Antwort lautet eindeutig JA.

Der Novesia Cup war von Beginn an mit der Hoffnung verbunden, Leistungsanreize und Motivationen für den talentierten Neusser Fußballnachwuchs zu schaffen. Diese Aufgabe erfüllt der Novesia Cup sicherlich. Aber eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und der Cup kann nicht die andauernden Leistungsprobleme im Neusser Fußball lösen. Bei den Senioren haben die Vereine maximal in der siebtklassigen Bezirksliga ihre Auftritte und die Jugendmannschaften spielen in der Regel in den lokalen Ligen.
Für Fußballfans, die noch die Erfolge des Neusser Fußballs der Vergangenheit in der damals noch regionalisierten zweiten deutschen Liga noch miterleben konnten, ein schlimmer Zustand.

Den Vereinen daran in der heutigen Zeit die Schuld zu geben, ist sicher nicht richtig. Sie sind in der Regel heute überfordert. Viele andere Faktoren sind Verursacher dieser Misere. In Neuss fehlt heute einfach die Basis für einen höherklassigen Fußball. Es fehlt ein Ankerverein in einer überregionalen Liga, auch ist eine für den höherklassigen Fußball geeignete Sportstätte weit und breit nicht in Sicht. Erschwerend kommt hinzu, dass der Abstand des Profifußballs zu den Amateuren durch die Entwicklungen der letzten Jahre riesig geworden ist. Die Omnipräsenz des Fußballs in den Medien hat den Profifußball mit den vielseitigen Wettbewerben vollkommen in den Fokus der Gesellschaft und der werbetreibenden Unternehmen gerückt. Ein Aufstieg in derartige Regionen scheint heute für einen Neusser Verein in weite Ferne gerückt. Selbst die viertklassige Regionalliga dürfte nach Lage der Dinge für die Großstadt Neuss aktuell noch zu hoch gegriffen sein.

Für eine Abhilfe könnte nur eine langfristige positive Zusammenarbeit eines Vereins mit potenten Sponsoren und der Politik sorgen.

 

Aber das Fußballspiel lebt ja auch von anderen wichtigen Faktoren. Spaß am Spiel, Freude an der Bewegung und Freude an der Kameradschaft. Gerade der dritte Aspekt wurde ja beim Cup im Zeitablauf immer wieder betont. Trotz aller sportlicher Klasse war das Turnier immer ein Ort der Jugendbegegnungen und auch ein Ort für Freundschaften.

Angefangen hat es mit besonderen Kontakten zu Südfrankreich. Neusser Fußballtalente konnten mehrfach im Raum Montpellier an einem hochrangigen Turnier teilnehmen. Auch die Gegenbesuche in Neuss wurden regelrechte Höhepunkte. Wirklich unvergessen bleibt die Zeit mit unseren Freunden aus dem Indischen Ozean, die mit ihren Ballkünstlern an zwei Turnieren in Neuss teilnahmen und von der DJK Novesia beispielhaft betreut wurden. Der Gegenbesuch auf Reunion mit 60 Personen der Vereine DJK Novesia und Borussia Mönchengladbach wurde zu einem Erlebnis. 
Später kamen die leistungsstarken Jugendmannschaften der Neusser Partnerstädte in Kroatien, Russland und der Türkei zum Cup. Ein freundschaftliches Verhältnis unterhält die Neusser Stadtauswahl mit mehreren Städten.

 

Die gute Tradition der Jugendbegegnungen wird seit mehreren Jahren am Vortag des Novesia Cups in Erfttal fortgesetzt. Beim internationalen Begegnungstag bereiten seit mehreren Jahren Tanz, Spiel und viel Musik den zahlreichen Zuschauern und unseren ausländischen Gästen aus Istanbul und in diesem Jahr auch aus Warschau viel Spaß.

AUTOR: DR. VOSSEN
(Quelle: www.novesiacup.com)